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Sonntag, 3. September 2006
The Ballad of Fu and Fara
mih2, 20:26h
Dass ich hier sitze und diese Worte fröhlich und sinnfrei in meinem ganz eigenen Blog verewigen kann, ist das Ergebnis eines Prozesses, der im Jahre 1990 seinen Anfang nahm. In diesem Jahr ist viel bemerkenswertes passiert: die DDR ging flöten, Deutschland wurde Fussballweltmeister und ich kam in die Schule. Meine Einschulung brachte mich in Kontakt mit zwei ganz besonderen Wesen, denen ich viel zu verdanken habe und die ich sicher mal in einer Dankesrede erwähnen würde, wenn ich nicht solches Lampenfieber hätte und beim Betreten einer Bühne sofort kübeln müsste. Diese beiden Wesen tragen die klangvollen, mit der Kunst der Alliteration spielenden Namen Fu und Fara. Erschreckenderweise musste ich feststellen, dass es in meinem Freundeskreis tatsächlich Menschen gibt, die nicht wissen, wer Fu und Fara sind. Das macht mich sehr, sehr traurig.
Fu und Fara sind ein unheimlich sympathisches Strumpfpuppen-Pärchen, das die Hauptrolle in meinem Lesebuch der ersten Klasse gespielt hat. Die beiden haben mir - wofür ihnen meine ewige Dankbarkeit gewiss ist - dass Lesen und Schreiben beigebracht. Die Sätze "Fu ruft Fara" und "Fara ruft Fu" waren die ersten zusammenhängenden Worte, die ich schreiben und lesen konnte. Heute, knapp 16 Jahre später, hege ich allerdings den leisen Verdacht, dass Fu und Fara in ihrer Beziehung ernsthafte Kommunikationsprobleme hatten, schließlich haben die beiden dauernd nach dem jeweils anderen geschrien, ohne eine Antwort zu erhalten.
Während ich Fara nur von hübschen kleinen Bildchen aus dem Lesebuch kannte, durfte ich Fu persönlich treffen, denn wir haben damals eigenhändig einen Fu-Klon hergestellt, der so lange durch unsere schmutzigen kleinen Finger gegangen ist, geworfen gefaltet und gerollt wurde, bis er wieder zu den Wurzeln seiner Existenz zurückgekehrt ist und nur noch eine stinkende, alte Socke war. Damals mit meinen unschuldigen post-pupertären 7 Jahren ist es mir noch nicht aufgefallen, aber heute darf schon kritisch hinterfragt werden, warum wir nur den männlichen Fu, nicht aber das weibliche Pendant Fara gebastelt haben. Sollte uns dies auf subtile Weise von der Dominanz des männlichen Geschlechts überzeugen und jede weiblichen Karrieambitionen frühzeitig im Keim ersticken? Oder herrschte im Jahre 1990 einfach nur eine dramatische Strumpf - und Sockenknappheit, die ich verdrängt habe?
Wie dem auch sei, war ich als 7-Jährige im Jahre 1990 noch so unschuldig und naiv, dass ich ein Wesen, in dessen Körperöffnung ein Erwachsener seine Hand steckt, für einen guten Lehrer hielt.
Was wohl aus Fu und Fara geworden ist? Haben sie süße kleine Söckchen bekommen oder ist ihre Beziehung an der zunehmenden Entwicklung auf dem Schuhmarkt zerbrochen?
Fu und Fara sind ein unheimlich sympathisches Strumpfpuppen-Pärchen, das die Hauptrolle in meinem Lesebuch der ersten Klasse gespielt hat. Die beiden haben mir - wofür ihnen meine ewige Dankbarkeit gewiss ist - dass Lesen und Schreiben beigebracht. Die Sätze "Fu ruft Fara" und "Fara ruft Fu" waren die ersten zusammenhängenden Worte, die ich schreiben und lesen konnte. Heute, knapp 16 Jahre später, hege ich allerdings den leisen Verdacht, dass Fu und Fara in ihrer Beziehung ernsthafte Kommunikationsprobleme hatten, schließlich haben die beiden dauernd nach dem jeweils anderen geschrien, ohne eine Antwort zu erhalten.
Während ich Fara nur von hübschen kleinen Bildchen aus dem Lesebuch kannte, durfte ich Fu persönlich treffen, denn wir haben damals eigenhändig einen Fu-Klon hergestellt, der so lange durch unsere schmutzigen kleinen Finger gegangen ist, geworfen gefaltet und gerollt wurde, bis er wieder zu den Wurzeln seiner Existenz zurückgekehrt ist und nur noch eine stinkende, alte Socke war. Damals mit meinen unschuldigen post-pupertären 7 Jahren ist es mir noch nicht aufgefallen, aber heute darf schon kritisch hinterfragt werden, warum wir nur den männlichen Fu, nicht aber das weibliche Pendant Fara gebastelt haben. Sollte uns dies auf subtile Weise von der Dominanz des männlichen Geschlechts überzeugen und jede weiblichen Karrieambitionen frühzeitig im Keim ersticken? Oder herrschte im Jahre 1990 einfach nur eine dramatische Strumpf - und Sockenknappheit, die ich verdrängt habe?
Wie dem auch sei, war ich als 7-Jährige im Jahre 1990 noch so unschuldig und naiv, dass ich ein Wesen, in dessen Körperöffnung ein Erwachsener seine Hand steckt, für einen guten Lehrer hielt.
Was wohl aus Fu und Fara geworden ist? Haben sie süße kleine Söckchen bekommen oder ist ihre Beziehung an der zunehmenden Entwicklung auf dem Schuhmarkt zerbrochen?
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