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Samstag, 16. September 2006
Der ganz normale Werbewahnsinn (Teil 3)
mih2, 15:59h
Fussball ist ein Sport, bei dem 22 Männer oder Frauen, aufgeteilt in zwei Mannschaften, einem Ball hinterherjagen und Kommentatoren dies im Fernsehen oder Radio informativ mit Ton untermalen. Zumindest war es ursprünglich so gedacht. Mittlerweile kann man jedoch den Eindruck gewinnen, dass Fussballspieler und Kommentatoren in erster Linie Darsteller in einer gigantischen Werbesendung sind, vielleicht sogar ohne es zu wissen.
Wie ich darauf komme, fragt ihr, die Antwort fürchtend? Nun, vor einigen Tagen habe ich mir ein Fussballspiel angesehen, das zwischen unserer geschätzten Hauptstadt Berlin und einem dänischen Verein stattfand, den man nicht wirklich kennen muss, es sei denn, man plant eine Teilnahme bei "Wer wird Millionär" und will auf alles vorbereitet sein, da man keinen sportkundigen Telefonjoker in petto hat. Dabei handelte es sich immerhin um ein UEFA-Cup-Spiel, das also rein sportlich betrachtet nicht ganz unwichtig war. Früher haben Fussballkommentatoren in solch einem Spiel nur Torschreie ausgestoßen und über die Existenz oder Nicht-Existenz von Fouls und Abseitspositionen siniert, aber heute machen sie ... Werbung.
Den Sender Ferrate, äh verrate ich jetzt nicht, aber es ging mir schon ziemlich auf den imaginären Keks, wie der Kommentator dieses Spiels dauernd die Hotelgutscheine angepriesen hat, die der Sender zu Werbezwecken (angeblich) verschenkt. Jede mögliche Spielsituation und jeder mögliche Spieler musste dabei als Werbeträger erhalten. Beispiel: der türkische Nationalspieler Yıldıray Baştürk ist am Ball und der Kommentator weist sofort darauf hin, dass jeder Zuschauer, der auch gerne mal in die Türkei reisen möchte, doch schnell anrufen und sich den Hotelgutschein sichern soll. War das nicht schon immer der Traum eines jedes Fussballsprofis, ein wandelndes Aushängeschild für eine Reise in sein Geburtsland zu sein? Tore schießen kann ja jeder, aber Hotelgutscheine an den Mann zu bringen, das ist eine Kunst, für die sich das Millionengehalt eines Fussballprofis wirklich lohnt.
Bewundernswert ist natürlich auch die Leistung des Kommentators, der jede Spielsituation für einen Werbespruch nutzt. Geradezu brilliant und absolut inspirierend. Ich versuche mal, ob ich das auch so toll hinbekomme:
"Oh, das war ein brutales Foul. Wenn Sie, liebe Zuschauer, auch mal Brutalität auf hohem Niveau erleben möchten, dann rufen Sie uns an und sichern sich einen Hotelgutschein für einen Urlaub im Irak. Einfach anrufen genügt. Der Schiedsrichter gibt für dieses Foul völlig zu Recht die rote Karte, wenn Sie sich, liebe Zuschauer, von der Sonne auch mal so richtig schön rot bruzeln lassen wollen, dann rufen Sie uns an und sichern sich einen Hotelgutschein für einen Urlaub in der Südsee!"
Wie ich darauf komme, fragt ihr, die Antwort fürchtend? Nun, vor einigen Tagen habe ich mir ein Fussballspiel angesehen, das zwischen unserer geschätzten Hauptstadt Berlin und einem dänischen Verein stattfand, den man nicht wirklich kennen muss, es sei denn, man plant eine Teilnahme bei "Wer wird Millionär" und will auf alles vorbereitet sein, da man keinen sportkundigen Telefonjoker in petto hat. Dabei handelte es sich immerhin um ein UEFA-Cup-Spiel, das also rein sportlich betrachtet nicht ganz unwichtig war. Früher haben Fussballkommentatoren in solch einem Spiel nur Torschreie ausgestoßen und über die Existenz oder Nicht-Existenz von Fouls und Abseitspositionen siniert, aber heute machen sie ... Werbung.
Den Sender Ferrate, äh verrate ich jetzt nicht, aber es ging mir schon ziemlich auf den imaginären Keks, wie der Kommentator dieses Spiels dauernd die Hotelgutscheine angepriesen hat, die der Sender zu Werbezwecken (angeblich) verschenkt. Jede mögliche Spielsituation und jeder mögliche Spieler musste dabei als Werbeträger erhalten. Beispiel: der türkische Nationalspieler Yıldıray Baştürk ist am Ball und der Kommentator weist sofort darauf hin, dass jeder Zuschauer, der auch gerne mal in die Türkei reisen möchte, doch schnell anrufen und sich den Hotelgutschein sichern soll. War das nicht schon immer der Traum eines jedes Fussballsprofis, ein wandelndes Aushängeschild für eine Reise in sein Geburtsland zu sein? Tore schießen kann ja jeder, aber Hotelgutscheine an den Mann zu bringen, das ist eine Kunst, für die sich das Millionengehalt eines Fussballprofis wirklich lohnt.
Bewundernswert ist natürlich auch die Leistung des Kommentators, der jede Spielsituation für einen Werbespruch nutzt. Geradezu brilliant und absolut inspirierend. Ich versuche mal, ob ich das auch so toll hinbekomme:
"Oh, das war ein brutales Foul. Wenn Sie, liebe Zuschauer, auch mal Brutalität auf hohem Niveau erleben möchten, dann rufen Sie uns an und sichern sich einen Hotelgutschein für einen Urlaub im Irak. Einfach anrufen genügt. Der Schiedsrichter gibt für dieses Foul völlig zu Recht die rote Karte, wenn Sie sich, liebe Zuschauer, von der Sonne auch mal so richtig schön rot bruzeln lassen wollen, dann rufen Sie uns an und sichern sich einen Hotelgutschein für einen Urlaub in der Südsee!"
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