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Sonntag, 15. Oktober 2006
Pizza macht paranoid
mih2, 18:38h
Mittwochabend, Fussball steht auf dem Programm. Man kann so eine Live-Fernsehübertragung eines wichtigen Fussballspiels der Deutschen Nationalmannschaft, die seit der WM 2006 der Lieblingsknuddelbär des Volkes ist, an verschiedenen Orten genießen: alleine zu Hause, wo man ungeniert sämtliche bekannte Schimpworte mit passenden Gesten untermalt benutzen kann, oder aber an einem öffentlichen Ort zusammen mit einem Querschnitt aus sämtlichen Gesellschaftsteilen, die sich ausnahmsweise mal alle einig sind, nämlich darüber, dass der Schiri ein A** ist, oder aber so wie ich in der tiefsten, tiefsten Wildnis.
Am Mittwoch, den keine Ahnung, ich studiere Geschichte und kann mir keine Daten merken, habe ich eine Freundin besucht, die ein hübsches kleines Haus, Baujahr ca. 1595, bewohnt, welches abseits der Zivilisation gut versteckt zwischen Felder und Wälder liegt, genau dort, wo Fuchs und Hase sich gute Nacht sagen, bevor der Fuchs den Hasen frisst. Keine Frage, es ist gemütlich und lustig dort, aber eben weit weg vom Schuss.
Auf den Schuss lege ich im Grunde keinen besonderen Wert, aber der Mensch muss essen und bei Fussballspielen im Fernsehen muss der Mensch etwas ungesundes und fettiges Essen, wie z.B. etwas vom Italiener. Glücklicherweise leben wir in einer MultiKulti-Essnation und so findet sich leicht ein Italiener mit Lieferservice, aber nun haben wir ja das Problem mit der Abgeschiedenheit. Das Essen ist schnell bestelllt, nur muss uns das Essen jetzt auch noch finden. Also sitzen wir vor der Glotze und sehen uns das Spiel an, während wir lauschen, ob der Lieferservice die Feldweg-ähnliche, unbeleuchtete Einfahrt am Rande der bewohnten Welt findet. Am Anfang gilt unsere Konzentration allein dem Fussballspiel, aber mit dem Hunger steigt auch die Paranoia.
War da nicht gerade ein Auto zu hören?
Mach mal die Glotze leiser!
Jetzt kommt er aber!
Jetzt aber!
Vielleicht sollten wir die Vorhänge beiseite schieben, damit der von weitem das Licht im Fenster sehen kann!
Woran erkennt man einen Axtmörder?
Der Satz "Jetzt aber!" fiel bald alle zwei Minuten, das Röhren der Heizung klang etwa alle fünf Minuten wie ein ankommendes Auto und vermutlich hatte sich der Axtmörder unser Essen schon längst unter den Nagel gerissen. Paranoia statt Pizza!
Das Essen kam schließlich passend zur 2. Halbzeit. Wir haben weder das Auto noch die Türglocke gehört, aber einer von uns war gerade zufällig in der Nähe der Tür, auf dem Rückweg vom Klo. Das Leben ist eigenartig. Das Essen war gut.
Am Mittwoch, den keine Ahnung, ich studiere Geschichte und kann mir keine Daten merken, habe ich eine Freundin besucht, die ein hübsches kleines Haus, Baujahr ca. 1595, bewohnt, welches abseits der Zivilisation gut versteckt zwischen Felder und Wälder liegt, genau dort, wo Fuchs und Hase sich gute Nacht sagen, bevor der Fuchs den Hasen frisst. Keine Frage, es ist gemütlich und lustig dort, aber eben weit weg vom Schuss.
Auf den Schuss lege ich im Grunde keinen besonderen Wert, aber der Mensch muss essen und bei Fussballspielen im Fernsehen muss der Mensch etwas ungesundes und fettiges Essen, wie z.B. etwas vom Italiener. Glücklicherweise leben wir in einer MultiKulti-Essnation und so findet sich leicht ein Italiener mit Lieferservice, aber nun haben wir ja das Problem mit der Abgeschiedenheit. Das Essen ist schnell bestelllt, nur muss uns das Essen jetzt auch noch finden. Also sitzen wir vor der Glotze und sehen uns das Spiel an, während wir lauschen, ob der Lieferservice die Feldweg-ähnliche, unbeleuchtete Einfahrt am Rande der bewohnten Welt findet. Am Anfang gilt unsere Konzentration allein dem Fussballspiel, aber mit dem Hunger steigt auch die Paranoia.
War da nicht gerade ein Auto zu hören?
Mach mal die Glotze leiser!
Jetzt kommt er aber!
Jetzt aber!
Vielleicht sollten wir die Vorhänge beiseite schieben, damit der von weitem das Licht im Fenster sehen kann!
Woran erkennt man einen Axtmörder?
Der Satz "Jetzt aber!" fiel bald alle zwei Minuten, das Röhren der Heizung klang etwa alle fünf Minuten wie ein ankommendes Auto und vermutlich hatte sich der Axtmörder unser Essen schon längst unter den Nagel gerissen. Paranoia statt Pizza!
Das Essen kam schließlich passend zur 2. Halbzeit. Wir haben weder das Auto noch die Türglocke gehört, aber einer von uns war gerade zufällig in der Nähe der Tür, auf dem Rückweg vom Klo. Das Leben ist eigenartig. Das Essen war gut.
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