Donnerstag, 9. November 2006
Schnuppertag
Heute hat meine herzallerliebste Uni mal wieder einen ihrer Schnuppertage veranstaltet, an denen sich Schüler ansehen können, was sie nachdem Abi neben Hartz IV noch so für Möglichlichkeiten haben. Also liefen den ganzen Tag hoffnungsvolle kleine Schwämme umher, aus denen in 1 bis 2 Jahren überhöhte Studiengebühren rausgepresst werden können.

Ich hasse diese Schnuppertage. Nichts gegen meine zukünftigen Mit-Studierenden bzw. Nachfolger, aber die mit Karten und Infobroschüren ausgestatteten Kiddies (immerhin satte 5 bis 6 Jahre jünger als ich) verstopfen die Busse, stehen mir in der Mensa im Weg rum und machen sich in den Seminarräumen breit. Sowas geht einfach nicht! Als Studentin im 7. Semester erwarte ich, im Bus per Handschlag vom Busfahrer begrüßt und zu einem Einzelplatz geleitet zu werden. In den Seminarräumen ist ein gepolsteter Sitz mit ausreichend Arm - und Beinfreiheit jawohl uso und Finger weg von den furztrockenen Wurfgeschossen, die in einem früheren Stadium ihrer Existenz mal Salamibrötchen waren!

Apropos Furz: ich hatte die Kiddies als Gasthörer in einem Seminar über das Groteske in der Literatur sitzen. In diesem Seminar lesen wir u.a. Texte von Rabelais und wer den Mann nicht kennt, dem sei gesagt, dass er eine große Schwäche für die Beschreibung von menschlichen Ausdünstungen, Körperöffnungen und männlichen Geschlechtsteilen hatte. Grotesk eben. Gar nicht so dumm von den Uni-Oberen, die potentiellen Anwärter in ein solches Seminar zu setzen. So wird die Spreu vom Weizen getrennt. Die Jugendlichen mit Sinn für Anstand und gutes Benehmen, die Kids mit zarten Künstlerseelen, die sensiblen Gutmenschen, werden gleich aussortiert. Die brauchen wir eh nicht!

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