Mittwoch, 30. August 2006
Seltsame Lichter
Gestern Nacht saß ich weit nach Mitternacht in unserem Wohnzimmer und ließ mich von der Stumpfsinnigkeit des frühmorgendlichen Fernsehprogramms einlullen, während ich auf das wieder einmal sehr langsame Sandmännchen wartete. Plötzlich riss mich ein seltsames, melodisches Surren aus meiner Lethargie. Es kam von außerhalb des Wohnzimmers, also ein summender Einbrecher? Neugierig und erfreut über diese unerwartete Abwechslung, öffnete ich die Tür und lugte in den Flur. Plötzlich stand ich mit einem Bein in einer bizarren Lichtshow. Durch das Fenster in unserer Haustür fiel ein merkwürdiges, blitzendes Licht in unser Haus und warf, untermalt von dem seltsamen Surren, unheimliche Schatten auf die Wände und den Boden. Was zum Teufel...?!

Sogleich schlichen sich drei sehr wahrscheinliche Theorien für dieses nächtliche Phänomen in meinen stets analytischen Verstand. Theorie Nr. 1: eine Ufolandung direkt vor unserer Haustür! Nicht unwahrscheinlich, allerdings darf man ernsthafte Zweifel am Geisteszustand der kleinen, grünen Männchen hegen, wenn sie sich für ihre geschichtsträchtige Landung auf der Erde ausgerechnet ein Provinzkaff im tiefen Niedersachsen aussuchen. Sollten die kleinen Morks, Spocks, Alfs, oder wie immer sie sich nennen, in friedlicher Absicht kommen, können sie hier in unserem Dörfchen ein Stück Kuchen im Bauernkaffee essen, einen Spaziergang durch den Stiftsbusch machen und dann an Langeweile sterben. Sollten die kleinen Borgs, Klingonen, DarthVaders, oder wie auch immer, in feindlicher Absicht hier sein, können sie das Bauernkaffee dem Erdboden gleichmachen, den Stiftsbusch in Brand setzen und dann an Langweile sterben.

Theorie Nr. 2: ein Anschlag unserer schizophrenen Nachbarn von gegenüber. Leider ist das Ehepaar, das und gegenüber wohnt, tatsächlich ziemlich Plemplem. Und ich meine nicht im lustigen Sinne Plemplem, sondern im wir beobachten auch den ganzen Tag, machen Stacheldraht um unser Haus und kippen Müll in euren Garten-Sinne. Allerdings ist 3.00 Uhr Nachts nicht unbedingt die Zeit der beiden, da liegen sie eigentlich schon in ihren ... das will ich gar nicht so genau wissen!

Theorie Nr. 3: ein Naturphänomen direkt vor unserer Haustür. Da ich auch eine eigene Regenwolke über dem Kopf schweben habe, kam mir diese Theorie noch an wahrscheinlichsten vor.

Um das Rätsel zu lösen, schlich ich langsam zur Haustür (meine Langsamkeit war in diesem Fall nicht auf Angst zurückzuführen, sondern auf die Tatsache, dass es mitten in der Nacht war und ich sämtliche Körperfunktionen bereits auf Stand-by geschaltet hatte) und blickte durchs Fenster hinaus. Was ich sah war... *an dieser Stelle kommt die Werbung, also alle bitte mal 5 Minuten an Waschpulver, Autos, Handys und Faltencreme denken, danke!*, also was ich sah war ... eine völlig durchgedrehte Straßenlaterne, die wild flackerte, surrte und sich wohl selbst für eine Discokugel hielt. Wie profan!

Das Ende der Story: ich ging ins Bett.

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