Samstag, 2. September 2006
Der Alptraum an der Einkaufstheke
mih2, 01:04h
Die Behauptung, dass alle Frauen gerne einkaufen, ist ein absolutes Klischee. Ich für meinen Teil gehe nicht gerne einkaufen und das liegt nicht zuletzt an einer besonders unberechenbaren, aber in der freien Marktwirtschaft leider unumgänglichen Größe: den anderen Kunden.
Freitagnachmittag habe ich mich mal wieder ins Einkaufszentrum gewagt und mich geradewegs zur Theke mit den griechischen Spezialitäten begeben, denn ich stehe total auf dieses Zeug (Originalzitat meiner Mutter: "Ich dachte immer, ich bekomme ein deutsches Kind und kein griechisches"). Sofort erfreute ich mich an dem vertrauten Anblick von Reis in Olivenblättern, gebratenen Pilzen in Kräutern und anderen Köstlichkeiten, in die ich auch baden würde, wenn das nicht sämtlichen Hygienevorschriften widerspräche. Leider sind nicht alle Menschen mit der griechischen Küche so auf Du und Du wie ich und dementsprechend stand vor mir ein älteres Ehepaar, das die fremdländischen Köstlichkeiten bestaunte, als kämen sie geradewegs vom Mond. Ich war bereit, Verständnis aufzubringen und wippte nur leicht auf und ab, um zumindest schon einmal prophylaktisch meine Existenz und Anwesenheit anzudeuten. Zu diesem Zeitpunkt ahnte ich noch nicht, wie lange meine Anwesenheit dort wirklich dauern würde und wie wenig den beiden meine Existenz juckte.
Es begann damit, dass die beiden älteren Menschen sich für die verschiedenen Saucen interessierten, die von weiß über rot bis hin zu grün in allen Farben vorhanden waren. Die nette Verkäuferin bot dem Paar an, die Saucen zu probieren, doch die wortführende Partei, die Ehefrau, lehnte dies vehement ab und wollte sich lieber jede einzelne Sauce erklären lassen.
"Was ist da drin?"
"Sie können gerne probieren."
"Nein danke, was ist da drin?"
Ich wurde langsam ungeduldig. Schließlich, nachdem die freundliche Verkäuferin die gesamte Rezeptur jeder einzelnen Sauce erläutert hatte, ließ sich die Kundin dazu herab, einen Klecks Sauce im Wert von einem Euro zu kaufen. Schön, wenn sich die ehrliche Mühe einer Verkäuferin so lohnt! Von dem Euro kann sie sich ein Trinkpäckchen kaufen, um den Mund, den sie sich fusselig geredet hat, auszuspülen. Ich warf der Verkäuferin ein aufmunterndes Lächeln zu und dachte, dass sich das Ehepaar mit dem Fliegenschiss an Sauce verabschieden würde, aber Pustekucken! Plötzlich erblickte die Frau einen griechischen Fischsalat.
Leider bestand eben dieser Salat aus 6 verschiedenen Sorten Fisch und - ihr ahnt es bereits - die Frau wollte jede einzelne Fischsorte detailliert aufgezählt bekommen. Ihrem skeptischen Blick nach zu urteilen, würde sie als nächstes den handschriftlich verfassten Lebenslauf und das polizeiliche Führungszeugnis von jedem der für den Salat zerhakten Fische anfordern. Bereits die zweite Fischsorte, die von der geduldigen Verkäuferin genannt wurde, hatte keinen deutschen Namen, was bei einem Stand für griechische Spezialitäten wahrlich ein Schock für die Kundin sein musste. Da natürlich alles fischige, was nicht "Karpfen" oder "Hering" heißt, von Natur aus mit Misstrauen betrachtet werden sollte, wollte die Dame nun genau wissen, woher diese fremdländischen Fischsorten stammen und wie sie eigentlich schmecken. Die Verkäuferin spielte, wohl in der Hoffnung auf mehr Gewinn als einen Euro, dieses Spiel mit und verblüffte mit ihrer Fachkenntnis und Geduld. Ich beschloss, für den Rest meines Lebens nur noch bei dieser Verkäuferin einzukaufen. Die Kundin hörte sich mit gelegentlichem Nicken und strengem Blick auf den Salat die detaillierten Ausführungen genau an, während ich in der Zwischenzeit schon einmal meine in einem Jahr fällige Magisterarbeit, mein Testament und meine Memoiren verfassen konnte. Am Ende ihrer Ausführungen blickte die Verkäuferin ihre neugierige Kundin erwartungsvoll an, diese schaute zu ihrem Mann, ignorierte mich und mein kunstvoll platziertes Seufzen und meinte schließlich: "danke, aber wir mögen sowieso kein Fisch." PENG!!!!!!!!!
Ich war bedient - allerdings nur im übertragenen Sinne, denn ich war ja noch immer nicht an der Reihe.
Die Moral von der Geschichte: kauft im Internet oder drängelt euch um Himmels Willen vor.
Freitagnachmittag habe ich mich mal wieder ins Einkaufszentrum gewagt und mich geradewegs zur Theke mit den griechischen Spezialitäten begeben, denn ich stehe total auf dieses Zeug (Originalzitat meiner Mutter: "Ich dachte immer, ich bekomme ein deutsches Kind und kein griechisches"). Sofort erfreute ich mich an dem vertrauten Anblick von Reis in Olivenblättern, gebratenen Pilzen in Kräutern und anderen Köstlichkeiten, in die ich auch baden würde, wenn das nicht sämtlichen Hygienevorschriften widerspräche. Leider sind nicht alle Menschen mit der griechischen Küche so auf Du und Du wie ich und dementsprechend stand vor mir ein älteres Ehepaar, das die fremdländischen Köstlichkeiten bestaunte, als kämen sie geradewegs vom Mond. Ich war bereit, Verständnis aufzubringen und wippte nur leicht auf und ab, um zumindest schon einmal prophylaktisch meine Existenz und Anwesenheit anzudeuten. Zu diesem Zeitpunkt ahnte ich noch nicht, wie lange meine Anwesenheit dort wirklich dauern würde und wie wenig den beiden meine Existenz juckte.
Es begann damit, dass die beiden älteren Menschen sich für die verschiedenen Saucen interessierten, die von weiß über rot bis hin zu grün in allen Farben vorhanden waren. Die nette Verkäuferin bot dem Paar an, die Saucen zu probieren, doch die wortführende Partei, die Ehefrau, lehnte dies vehement ab und wollte sich lieber jede einzelne Sauce erklären lassen.
"Was ist da drin?"
"Sie können gerne probieren."
"Nein danke, was ist da drin?"
Ich wurde langsam ungeduldig. Schließlich, nachdem die freundliche Verkäuferin die gesamte Rezeptur jeder einzelnen Sauce erläutert hatte, ließ sich die Kundin dazu herab, einen Klecks Sauce im Wert von einem Euro zu kaufen. Schön, wenn sich die ehrliche Mühe einer Verkäuferin so lohnt! Von dem Euro kann sie sich ein Trinkpäckchen kaufen, um den Mund, den sie sich fusselig geredet hat, auszuspülen. Ich warf der Verkäuferin ein aufmunterndes Lächeln zu und dachte, dass sich das Ehepaar mit dem Fliegenschiss an Sauce verabschieden würde, aber Pustekucken! Plötzlich erblickte die Frau einen griechischen Fischsalat.
Leider bestand eben dieser Salat aus 6 verschiedenen Sorten Fisch und - ihr ahnt es bereits - die Frau wollte jede einzelne Fischsorte detailliert aufgezählt bekommen. Ihrem skeptischen Blick nach zu urteilen, würde sie als nächstes den handschriftlich verfassten Lebenslauf und das polizeiliche Führungszeugnis von jedem der für den Salat zerhakten Fische anfordern. Bereits die zweite Fischsorte, die von der geduldigen Verkäuferin genannt wurde, hatte keinen deutschen Namen, was bei einem Stand für griechische Spezialitäten wahrlich ein Schock für die Kundin sein musste. Da natürlich alles fischige, was nicht "Karpfen" oder "Hering" heißt, von Natur aus mit Misstrauen betrachtet werden sollte, wollte die Dame nun genau wissen, woher diese fremdländischen Fischsorten stammen und wie sie eigentlich schmecken. Die Verkäuferin spielte, wohl in der Hoffnung auf mehr Gewinn als einen Euro, dieses Spiel mit und verblüffte mit ihrer Fachkenntnis und Geduld. Ich beschloss, für den Rest meines Lebens nur noch bei dieser Verkäuferin einzukaufen. Die Kundin hörte sich mit gelegentlichem Nicken und strengem Blick auf den Salat die detaillierten Ausführungen genau an, während ich in der Zwischenzeit schon einmal meine in einem Jahr fällige Magisterarbeit, mein Testament und meine Memoiren verfassen konnte. Am Ende ihrer Ausführungen blickte die Verkäuferin ihre neugierige Kundin erwartungsvoll an, diese schaute zu ihrem Mann, ignorierte mich und mein kunstvoll platziertes Seufzen und meinte schließlich: "danke, aber wir mögen sowieso kein Fisch." PENG!!!!!!!!!
Ich war bedient - allerdings nur im übertragenen Sinne, denn ich war ja noch immer nicht an der Reihe.
Die Moral von der Geschichte: kauft im Internet oder drängelt euch um Himmels Willen vor.
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