Montag, 3. September 2007
Sommer is over
mih2, 14:07h
Woran erkennt man, dass der Sommer endet und der Herbst beginnt? Am Wetter sicher nicht, denn wir leben a) in Deutschland und b) noch nie was vom Klimawandel gehört???
Nein, der Sommer endet und der Herbst beginnt, wenn sich das Fernsehprogramm von "total beschissen" auf "insgesamt ganz OK" steigert. Den ganzen Sommer über werden wir mit Shows gequält, in denen uns die 10 besten Gründe gezeigt werden, warum man sich keinen Fernseher kaufen sollte und in denen wir voller Spannung beobachten dürfen, wie Lieschen Müller aus Pusemuckel ein neues Wohnzimmer bekommt, in dem sie sich dann auf einem aus Werbegeldern finanzierten Fernseher ansehen kann, wie sie ein neues Wohnzimmer bekommen hat. Wer sich jedoch nicht so sehr für die geblümten Tapeten und Designersofas fremder Menschen interessiert, kann sich in anderen Sendungen ansehen, wie Herr und Frau Normalbürger gleich ein ganz neues Haus bauen und dabei spannende Dinge tun, wir ihre Wände verputzen und Strohmkabel verlegen. Die eher kulinarisch veranlagten Zuschauer dürfen sich in drei bis vier verschiedenen Sendungen anschauen, wie Familie Mustermann ihren Salat am liebsten isst und wie sie die Schnitzel paniert.
Für alle Romantiker gibt es dann noch eine sommerliche Traumhochzeit vor malererischer Kulisse und unterbezahlten Statisten mit Live-Kommentar. "Da kommt die Braut. Sie geht einen Schritt, noch einen Schritt, noch einen Schritt, bitte erschießt mich, noch einen Schritt, noch einen Schritt, die haben mir versprochen, dass ich irgendwann ein Sportereignis kommentieren darf, noch einen Schritt, noch einen Schritt..."
Nicht zu vergessen die großartigen Soaps und Telenovelas, in denen jeder Charakter dreimal im Jahr seine Sexualität ändert, fünf verschiedene Partner hat und mindestens zwei - bis dreimal in einen Unfall verwickelt, vergewaltigt, entführt, zusammengeschlagen, betrogen, angeschossen, beraubt, mit einer Krankheit infiziert und/oder verhaftet wird.
Doch nun ist der Sommer vorüber und der Herbst beginnt. Qualitativ hochwertige Serien aus den USA dürfen wieder ein paar Stunden Sendezeit zwischen den Akkubohrer-Soaps, den D-Promis vor dem Blue Screen und den 10 schönsten Momenten, in denen das Fernsehniveau Selbstmord begangen hat, für sich beanspruchen.
Nein, der Sommer endet und der Herbst beginnt, wenn sich das Fernsehprogramm von "total beschissen" auf "insgesamt ganz OK" steigert. Den ganzen Sommer über werden wir mit Shows gequält, in denen uns die 10 besten Gründe gezeigt werden, warum man sich keinen Fernseher kaufen sollte und in denen wir voller Spannung beobachten dürfen, wie Lieschen Müller aus Pusemuckel ein neues Wohnzimmer bekommt, in dem sie sich dann auf einem aus Werbegeldern finanzierten Fernseher ansehen kann, wie sie ein neues Wohnzimmer bekommen hat. Wer sich jedoch nicht so sehr für die geblümten Tapeten und Designersofas fremder Menschen interessiert, kann sich in anderen Sendungen ansehen, wie Herr und Frau Normalbürger gleich ein ganz neues Haus bauen und dabei spannende Dinge tun, wir ihre Wände verputzen und Strohmkabel verlegen. Die eher kulinarisch veranlagten Zuschauer dürfen sich in drei bis vier verschiedenen Sendungen anschauen, wie Familie Mustermann ihren Salat am liebsten isst und wie sie die Schnitzel paniert.
Für alle Romantiker gibt es dann noch eine sommerliche Traumhochzeit vor malererischer Kulisse und unterbezahlten Statisten mit Live-Kommentar. "Da kommt die Braut. Sie geht einen Schritt, noch einen Schritt, noch einen Schritt, bitte erschießt mich, noch einen Schritt, noch einen Schritt, die haben mir versprochen, dass ich irgendwann ein Sportereignis kommentieren darf, noch einen Schritt, noch einen Schritt..."
Nicht zu vergessen die großartigen Soaps und Telenovelas, in denen jeder Charakter dreimal im Jahr seine Sexualität ändert, fünf verschiedene Partner hat und mindestens zwei - bis dreimal in einen Unfall verwickelt, vergewaltigt, entführt, zusammengeschlagen, betrogen, angeschossen, beraubt, mit einer Krankheit infiziert und/oder verhaftet wird.
Doch nun ist der Sommer vorüber und der Herbst beginnt. Qualitativ hochwertige Serien aus den USA dürfen wieder ein paar Stunden Sendezeit zwischen den Akkubohrer-Soaps, den D-Promis vor dem Blue Screen und den 10 schönsten Momenten, in denen das Fernsehniveau Selbstmord begangen hat, für sich beanspruchen.
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ricarda.nugk,
Dienstag, 18. September 2007, 00:01
Glaub mir, es geht schlechter. Stell dir eine Show vor, in der für 30 Minuten über Politiker/ Tagesgeschehen auf höchst gähnenswerte Weise hergezogen wird, wobei alles von 2 eindeutig zu schleimigen Herren mittleren Alters geleitet wird und sich etwa alle 5 Minuten halbnackte (was sag ich da, dreiviertelnackte!) Mädels in lasziven Posen über dem Schreibtisch und auf dem Bildschrim rekeln. Und nun stell dir vor, jemand hätte diese Idee auf sämtliche Fernsehshows übertragen (die Nachrichten sind NOCH frei davon), ohne dass es einen wirklichen Sinn oder Zusammenhang gibt. Alles ab 17.00 im Programm. Ja, das ist Italien.
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